Rhabarber-Jeans und Bananen-Seide

Nachhaltig und schick

Nachhaltige Textilien. Das klingt nach langweiligen Ton in Ton-Öko-

Klamotten. Kaum einer denkt dabei an weiches farbiges Leder, Jeans oder sogar Seide. Doch genau das ist möglich. Innovative Unternehmen stellen aus Pflanzenabfällen und Naturfasern hochwertige Materialien her – umweltfreundlich und stylisch.

Wir zeigen euch vier spannende Projekte:

1. Rhababer-Leder

Rhabarber genießen wir hierzulande meist als süßes Kompott mit Vanillesoße oder als Kuchen. Die Wurzel der großblättrigen Pflanze galt hingegen bisher als unbrauchbar. Ein Abfallprodukt. Doch die ehemalige Forscherin Anne-Christin Bansleben aus Leipzig hat das Potenzial der Rhabarberwurzel entdeckt. Heute wird in einer Allgäuer Lederfabrik mit dem Gerbstoff aus der Wurzel komplett chemiefreies Leder produziert. Das Ergebnis: weiches, atmungsaktives und langlebiges Leder.

2. Holz-Leder

Wir lieben Holz. Der Rohstoff ist so vielseitig wie kaum ein anderer. Das beweist er jetzt erneut. Denn werden Holzfasern mehrschichtig vernetzt, entsteht ein robustes Material, das sich wie Leder verarbeitet lässt. Die Überraschung: Es ist nur ein Viertel so schwer wie das tierische Original und zudem wasserunempfindlich.

Eine weitere positive Eigenschaft ist der ähnliche Alterungsprozess im Vergleich zu Tierleder. Mit der Zeit wird es weicher und geschmeidiger. Durch unterschiedliche Oberflächenversiegelung kann das Material zudem individuell gestaltet werden.

3. Bananen-Seide

Jährlich werden weltweit Millionen Tonnen Bananenstängel verbrannt. Das liegt daran, dass die Bananenpflanze nach der Fruchtbildung stirbt. Um Platz für neue Pflanzen zu schaffen, müssen die alten entfernt werden. Doch das Verbrennen hat ökologische Folgen.

Der Unternehmer Paul Kadjo hat sich etwas einfallen lassen. Er gibt den alten Bananenstängeln eine zweite Chance: Paul verarbeitet sie zu hochwertiger Bananenseide. Das Ergebnis kann sich sehen, und auch fühlen lassen. Denn die Bananenfaser ist weich, hautfreundlich und eignet sich daher besonders für Allergiker. Außerdem ist sie biologisch abbaubar.

Laut Unternehmens-Website entstehen aus 1 Hektar Bananenpflanzen 400 kg Textilien. 

4. Jeans aus landwirtschaftlichen Abfällen

Für das indische Start-up sind neben Bananenstängeln auch Ananasblätter wertvolle Rohstoffe.

Das Unternehmen kauft Landwirten Abfälle ab und verarbeitet sie zu spinnfertigen Textilfasern. Auf diese Weise entstehen umweltfreundliche Jeans, Seidenersatzstoffe und Leinen-Alternativen mit Charakter. Und es kommt noch besser: Die entwickelte Technologie fügt sich nahtlos in die bestehende Textilinfrastruktur ein.

Anstatt ihre Abfälle verbrennen zu müssen, können die Landwirte nun damit Geld verdienen.

Ob Wurzel, Holzfaser oder Banane – die Zukunft der Kleidung ist nachhaltig und stylisch.

Denn in der Natur und in vermeintlichen Abfall steckt jede Menge Potenzial. Und Dank fortschreitender Technik und kreativen Köpfen können wir uns langsam von umweltschädlicher Textilproduktion lösen.

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