Update über die Bienenvölker bei Heinrichsthaler
Der Frühling naht, und mit ihm kommt der sogenannte Lenzing – der Zeitpunkt der Tag-Nacht-Gleiche im März. Doch was hat das mit unseren Bienen zu tun? Diese Frage führt uns in eine spannende Phase im Leben der Bienen, die für Hobbyimker wie Florian Senf, welcher bei Heinrichsthaler arbeitet und sich um die Bienen auf dem Betriebsgelände kümmert, eine besonders aufregende und herausfordernde Zeit darstellt.
Durchlenzung: die Übergangszeit von Winter zu Frühling
Im Imkerjargon bezeichnet die Durchlenzung die Übergangszeit vom Winter zu den ersten Frühjahrsblüten – meistens Obstblüten und Raps. In dieser Phase neigt sich das Leben der Winterbienen dem Ende zu, während gleichzeitig die erste Brut des Jahres aufgezogen wird. Doch die Wintervorräte sind langsam aufgebraucht, und die ersten Herausforderungen tauchen auf: Die Bienen müssen weiterhin gut versorgt werden, ohne dass der Imker zu viel in das Bienenvolk eingreift. Eine Aufgabe, die Feingefühl und Erfahrung verlangt. Bei kalten Temperaturen würde das Öffnen des Bienenstocks und das Überprüfen des Brutnests den Tieren enormen Stress bereiten.
Für Florian Senf ist diese Zeit besonders wichtig. Er hat den ersten über 12°C warmen Tag des Jahres genutzt, um einen Blick in seine Bienenvölker zu werfen. Doch die Erkenntnis, die er dabei gewonnen hat, war nicht die, die er sich erhofft hatte. Von ursprünglich acht Völkern sind nur drei durch den Winter gekommen. Das vergangene Jahr war besonders lang und herausfordernd für die Bienen. Sie hatten durch die langwährenden sommerlichen Temperaturen zwar viel Zeit zum Sammeln von Nektar und Pollen, aber auch die Varroamilben, die die Bienen schädigen, konnten sich über einen langen Zeitraum vermehren und die Völker schwächen.
Frühlingsvorbereitungen und ein Blick in die Zukunft
Im Nachhinein hat Imker Florian erkannt, dass er die Bienen früher hätte behandeln müssen, um den Milben-Druck zu verringern. Eine harte, aber wichtige Lektion, die ihm für die Zukunft bei der Entscheidungsfindung helfen wird. Doch trotz dieses Rückschlags gibt es auch Grund zur Hoffnung. Die drei verbleibenden Völker sind zwar schwach, aber sie haben ein intaktes Brutnest, eine gesunde Königin und genug Futtervorräte, um sicher durch den Lenz zu kommen. Der Imker reagierte schnell, indem er die Brutnester einengte, sodass die verbliebenen Winterbienen die Brut besser wärmen können. Gleichzeitig setzte er volle Futterwaben an das Nest, um den Bienen den kürzesten Weg zum Futter zu ermöglichen. In den kommenden Wochen ist es entscheidend, den Bienen so wenig wie möglich in die Quere zu kommen. Störungen müssen minimiert werden, damit die Völker ihre natürliche Entwicklung fortsetzen können.
Um den Bestand für das kommende Jahr zu sichern, werden in diesem Frühling Ableger gebildet. Diese kleinen Völker werden aus den bestehenden Bienenstöcken entnommen und haben dann das Potenzial, im Laufe des Jahres zu starken, arbeitsfähigen Wirtschaftsvölkern heranzuwachsen. Ziel des Ganzen ist es, im nächsten Jahr genügend kräftige Völker zu haben, die nicht nur den Winter überleben, sondern auch die Honigernte sichern.
Wir bei Heinrichsthaler sind stolz darauf, diesen Prozess zu begleiten und freuen uns darauf, weiterhin die Entwicklung der Bienenvölker zu beobachten, die einen so wichtigen Teil unseres Ökosystems ausmachen.