Tauschen & Teilen

Tauschen ist das neue Kaufen – 4 einfache Tauschkonzepte

Wer teilt, hat mehr vom Leben. Denn nicht immer müssen wir alles selbst besitzen. Wieso nicht mit anderen teilen und so Ressourcen und den eigenen Geldbeutel schonen? Es gibt richtig coole Ideen, wie wir unsere Dinge mit anderen teilen können. Das stärkt unsere soziale Ader und unseren Gemeinschaftssinn. 

Sharing Economy ist längst kein Fremdwort mehr. Unternehmen stellen Autos oder Fahrräder bereit, die von vielen verschiedenen Menschen genutzt werden können. Warum nicht etwas kleinteiliger denken und auch im privaten Bereich das Teil- bzw. Tauschkonzept aufgreifen? Wir stellen euch 4 verschiedene Möglichkeiten vor:

1. Food Swap

Neues ausprobieren und sich geschmacklich bereichern lassen – das könnt ihr bei einem Food Swap (engl. für Lebensmitteltausch). Es handelt sich hierbei um eine klassische Tauschbörse, bei der an einem festgelegten Zeitpunkt verschiedene Menschen selbstgemachte Köstlichkeiten miteinander tauschen. Der Ablauf ist so einfach wie genial: zu Beginn können alle Teilnehmenden von den Gerichten kosten und anschließend beginnt das Handeln und Tauschen. Da das Mitbringsel die Währung darstellt gilt: je mehr ihr mitbringt, umso mehr könnt ihr eintauschen. 

Bitte denkt daran, für den Probiertisch immer eine Ausführung mehr mitzubringen.

Geeignete tauschbare Köstlichkeiten für einen Food Swap sind beispielsweise Obst & Gemüse aus dem eigenen Anbau, Marmelade, Gewürzmischungen, Honig oder selbstgemachtes Gebäck.

TIPP: Versucht einen Food Swap gern zunächst im kleinen Kreis, beispielsweise unter euren Familienangehörigen oder Freunden. Mit einer Doodle- oder auch Whats-App-Umfrage könnt ihr die Teilnehmerliste pflegen und abschätzen wie viele Tauschmittel benötigt werden.

2. Offene Bücherschränke - Free Library

Sicher habt ihr sie schon am Wegesrand oder in der Innenstadt gesehen: ausrangierte Boxen, Schränke, Hütten oder ehemalige Telefonzellen. Aber sie stehen nicht etwa für den Sperrmüll bereit, sondern haben als öffentlich zugängliche Bücherstationen eine neue Bestimmung gefunden. Diese offenen „Bücherschränke“ werden auch „Free Libraries“ genannt. Denn das Grundprinzip ist das Gleiche, wie bei einer Bibliothek, nur eben kostenfrei: jeder darf sich aus den Schränken bedienen und das Buch ausleihen oder gegen ein anderes eintauschen.

Gefüllt werden die Bücherboxen von Privatpersonen, die ausgelesenen Büchern eine zweite Chance geben möchten. Euer Bücherregal quillt über, aber die Schmöker sind viel zu schade zum Wegwerfen? Dann gebt ihnen ein (vorübergehendes) neues zu Hause in einem Bücherschrank und macht anderen eine Freude. 

3. Online Tauschbörsen

Vollkommen ortsunabhängig und daher für jeden zugänglich, sind digitale Tauschbörsen. Hier gibt es eine große Auswahl: von spezialisierten Tauschbörsen wie zum Beispiel Samentauschen, bei denen ausschließlich Pflanzensamen getauscht werden über Plattformen, die ein Themenfeld breitflächiger abdecken. Über Tauschgarten zum Beispiel, wird das Thema Pflanzen und Garten aufgegriffen. Fündig wird hier jedes Pflanzen-Freunde-Herz auf der Suche nach Saatgut, Pflanzen, Deko- und Bastelartikel oder auch Fachliteratur. 

Als „Deutschlands meistbesuchte Tauschbörse“ versteht sich nach eigenen Angaben die Plattform „Tauschticket“.  Über eine Million Artikel sind verfügbar. Spezialisiert hat sich die Plattform auf Bücher, Filme und Musik. Allerdings ist die Tauschbörse keine im traditionellen Sinne, bei der Ware gegen Ware gehandelt wird. Der Handel über „Tauschticket“ funktioniert über die eigene Währung „Tickets“. Eingestellte Ware wird gegen Tickets eingelöst, mit der die Ware erworben werden kann. Hierbei trägt der Versender immer die Versandkosten. 

Eine weitere wichtige Tauschbörse ist „Kleinanzeigen“. Über den bekannten Nachfolger von ebay können Inserate verkauft, getauscht oder verschenkt werden. Hier gibt es sogar die Rubrik „Nachbarschaftshilfe“. Gefiltert nach Postleitzahlen, bieten Nachbarn hier Dienstleistungen an oder suchen nach Hilfe in der näheren Umgebung. Ihr sucht Mitfahrgelegenheiten, einen Schrauber für euer Moped, möchtet Gegenstände tauschen oder eine Familie, die euch bei der nächsten Wanderung begleitet? Auf „Kleinanzeigen“ kein Problem. 

4. fainin – Teilen ist das neue Haben

Sandwich Maker, Waffeleisen oder Tennisschläger sind Gegenstände, die nach der anfänglichen Euphorie ihr Dasein in der hintersten Ecke des Schrankes verbringen müssen. Aber auch Dinge wie eine Bohrmaschine, die wir nicht täglich verwenden können, liegt mehr herum, als dass sie genutzt wird. Schön wäre es, wenn wir uns diese Sachen einfach borgen könnten. Das Start-up „fainin“ hat sich dieser Problematik angenommen und versteht sich als vertrauensvolle Verleih-Plattform – ein Unterschied zu vielen anderen Anbietern. Denn selbst wenn die Bereitschaft, sein Eigentum teilen zu wollen, vorhanden ist, scheitert es doch oft an der Sorge, dass es in die Brüche geht. 

Die Zusammenarbeit mit einer Versicherung macht „fainin“, ein Akronym für „Find Anything In Your Neighbourhood (deutsch: Finde alles in deiner Nachbarschaft), zu einer sicheren Alternative. Alle Vermietungen sind bis zu einer Höhe von 15.000 Euro versichert. Zudem müssen sich Mieter und Vermieter mit Personalausweis, Reisepass oder Führerschein registrieren.

Die Bedienung der Plattform ist simpel: Account anlegen, Produktfotos hochladen, eine Beschreibung hinzufügen und den Preis angeben.

Ziel der von Wirtschaftsstudenten erfundenen Plattform ist es, Nachhaltigkeit und soziale Nähe zu fördern – damit weniger gekauft wird und weniger ungenutzte Dinge bei uns zu Hause liegen.

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