Über den Tellerrand sehen mit 6 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Das sogenannte „Food Waste“ ist für 10 Prozent der Treibhausgase verantwortlich. Weltweit stellt die Lebensmittelverschwendung ein gewaltiges Problem dar, denn pro Jahr werden ca. 2,8 Mrd. Tonnen an Nahrungsmitteln weggeworfen. Diese Zahlen sind erschütternd. Die gute Nachricht ist: jeder Einzelne kann etwas dagegen unternehmen. Dazu gibt es viele Organisationen und Impact-Start-ups, die den Verbrauchern in Sachen Lebensmittelrettung mit Rat und Tat zur Seite stehen und eine weitere Verwertung unterstützen.
1. Gelbes Band
Die Ernteaktion „Gelbes Band“ ist so einfach wie effektiv. Jedes Jahr, pünktlich zur Erntezeit werden zahlreiche Obstbäume und Büsche mit gelben Bändern versehen. Diese signalisieren dem Passanten, dass hier kostenlos und ohne Rücksprache geerntet werden darf. Bei dieser Aktion darf jeder Besitzer von Obstbäumen mitmachen, der es nicht schafft, alle Obstbestände zu verarbeiten. Sinn und Zweck der Aktion ist es, dass möglichst alle Obstbäume in Deutschland abgeerntet und verwertet werden.
2. Motatos
Lebensmittel retten und dabei Geld sparen. Bei Motatos findest du gerettete Artikel aus allen Kategorien. Diese Plattform hat sich auf Produkte mit Fehldrucken, falschen Verpackungen oder nur kurzem bzw. teils leicht überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum spezialisiert. Anstatt diese Produkte einfach wegzuwerfen, werden sie zu reduzierten Preisen angeboten – für mehr Nachhaltigkeit.
3. Sirplus
Das Start-up SIRPLUS hat es sich zum Ziel gesetzt, überschüssige Lebensmittel zurück in den Kreislauf zu bringen und dadurch nachhaltigen Konsum anzukurbeln.
In Zusammenarbeit mit 700 Produzenten und Großhändlern hat SIRPLUS seit 2017 mit Hilfe eines deutschlandweit agierenden Onlineshops über 2.500 Tonnen Lebensmittel retten können. Die in dem Onlineshop angebotenen Lebensmittel stehen kurz vor oder nach Ablauf des Mindesthalbarkeitsdatum (MHD) oder entsprechen äußerlich nicht der Norm. Natürlich sind diese Lebensmittel trotzdem in einwandfreien Zustand. Besonders großen Wert legt das Unternehmen auf einen Grundsatz: „Tafel first“! Dies bedeutet, dass im Onlineshop nur Lebensmittel verkauft werden, die von den Tafeln oder den Foodsavern nicht abgerufen wurden.
Im Sirplus-Onlineshop könnt ihr Einzelprodukte kaufen oder auch verschiedene Boxen bestellen. Kauft ihr die Boxen im Probe-, Spar- oder Flexabo wird es günstiger. Der Versand erfolgt CO₂ neutral.
4. Rettergut
Der Retter in der Not für Obst und Gemüse ist „Rettergut“. Das Unternehmen hat sich auf die Rettung von Rohstoffen spezialisiert, welche aufgrund von Mängeln bei Landwirten oder Aussortieranlagen in der Tonne gelandet wären. Aus diesen geretteten Rohstoffen werden leckere Suppen, Säfte oder andere Lebensmittel hergestellt. Die Endprodukte könnt ihr im Einzelhandel unter der Marke „Rettergut“ kaufen.
5. Verbraucherzentralen
Im Rahmen des Verbraucherschutzes agieren die Verbraucherzentralen landesweit, um die Verbraucher in Fragen zum privaten Konsum umfassend zu beraten. Auch Lebensmittelverschwendung spielt dabei eine große Rolle. Die Organisation setzt sich aus Vereinen aus ganz Deutschland zusammen, welche gemeinnützig arbeiten. Endkunden können auf die langjährige Expertise im Bereich Nachhaltigkeit zurückgreifen.
6. Lebensmittel-Teilen e.V.
Lebensmittel retten und Menschen verbinden. Dieser Aufgabe widmet sich der Lebensmittel-Teilen e.V. Die Organisation konzentriert sich dabei auf die Aufgabenbereiche der nachhaltigen Lebensmittelproduktion, Lebensmittel-Verteilung und -Rettung. Die Leitung von Gemeinschaftsküchen sowie Ernährungsbildung kommen ebenfalls hinzu. Nachhaltigkeit vom Erzeuger bis hin zum Verbraucher ohne Food-Waste.