Heinrichsthaler logistikleiter spricht über Jobchancen, Schichtarbeit und das Bewerbungsverfahren
Maik Zscheile hat 2002 die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik gestartet. Nun ist er 38 Jahre alt, nach wie vor in der Logistikbranche tätig und blickt mit uns zurück auf 20 Jahre Berufserfahrung.
1. Können Sie kurz Ihren Werdegang schildern?
Nach Abschluss meiner Ausbildung zur „Fachkraft für Lagerlogistik“, absolvierte ich 2009 meinen „Meister für Lagerlogistik“. Drei Jahre später folgte der Abschluss als Betriebswirt und 2014 beendete ich erfolgreich den Bachelor of Science (B. Sc.) für Management & Führung. Bereits seit 2010 arbeite ich als Lagerleiter bei Heinrichsthaler und seit 2019 bin ich dort Logistikleiter.
2. Warum haben Sie sich genau für diese Ausbildung entschieden – und nicht für die zum „Fachlageristen“ oder zum „Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen“?
Als Fachkraft für Lagerlogistik hat man Einfluss auf die Optimierung des Gesamtbereiches Lager. Administrative und praxisverbundene Tätigkeiten lassen sich bei dieser Arbeit sehr gut miteinander kombinieren. Fachlageristen sind dagegen bestimmten Prozessen zugeordnet und spezialisiert auf einzelne Tätigkeiten. Ein allumfassender Überblick über alle Arbeitsbereiche und Prozesse im Lager ist da meist nicht gegeben.
3. Besteht denn wie bei einigen anderen Ausbildungen ebenfalls die Möglichkeit, wenn man gute Noten hat und der Betrieb grünes Licht gibt, die Lehrzeit zu verkürzen?
Prinzipiell kann man bei einem sehr guten Notendurchschnitt die Ausbildungszeit um ein halbes Jahr verkürzen. Allerdings ist es empfehlenswert, die komplette Lehrzeit zu absolvieren, um wirklich alle unternehmensinternen Abläufe und Aufgaben im zukünftigen Arbeitsgebiet kennenzulernen.
4. Sie haben sich von der Fachkraft für Lagerlogistik zum Logistikleiter hochgearbeitet. Waren die Aufstiegschancen ein Grund, sich für die Logistik zu entscheiden?
Zum Zeitpunkt der Bewerbung war mir das nicht bewusst, ist aber im Nachgang eine gute Argumentation für die Ausbildung, da es in verschiedenen Branchen im Bereich Logistik gute Aufstiegschancen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung gibt.
5. Wem würden Sie einen Job in der Logistikbranche empfehlen? Und wie sieht es mit Fremdsprachenkenntnissen aus?
Der- oder diejenige sollte ein gutes Verständnis für die Planung und Steuerung von Prozessen haben. Zudem sind Fremdsprachenkenntnisse, insbesondere Englisch, durchaus von Vorteil.
6. Wie ist das mit der Schichtarbeit? Wie viele Schichten gibt es? Und gewöhnt man sich wirklich früher oder später daran?
Wir arbeiten in einem Drei-Schicht-System und zwar rückwärts rollierend, also Nacht-Spät-Früh. Der Einstieg ins Schichtsystem ist gewöhnungsbedürftig, aber nach einiger Zeit ist das kein Problem mehr. Mit zunehmenden Alter wird es allerdings wieder etwas schwieriger.
7. Können Sie sich noch an Ihre Bewerbungsphase vor der Ausbildung erinnern? Wie lief diese ab?
Zur Zeit der Bewerbung war das alles ziemlich chaotisch. Es gab relativ wenig Lehrstellen für viele Bewerber. Dementsprechend musste ich auch viele Bewerbungen schreiben.
8. Können Sie daraus konkrete Tipps für die Bewerbungsphase anderer Interessierter ableiten?
Ein allgemein guter Notendurchschnitt, besonders gute Noten in den Naturwissenschaften, sind von Vorteil. Zudem sollte man natürlich eine gewisse Affinität für das Berufsbild mitbringen.
9. Was sind typische Aufgaben, die man als Azubi im Betrieb ausführen muss?
Dazu gehören das Kommissionieren von Aufträgen, innerbetriebliche Transporte, das Prüfen von Warenein- und –ausgang, die Produktionsversorgung sowie verschiedene Ordnungstätigkeiten.
10. Warum haben Sie sich damals für Heinrichsthaler entschieden?
Heinrichsthaler gehört zu den führenden deutschen Käseherstellern aus der Region mit weit zurückreichender Geschichte und Tradition. Zudem befand sich die Logistik im Aufbruch und bot damit die reizvolle Möglichkeit zur Mit- und Neugestaltung.