Folge 1: Milas Besuch auf dem Bauernhof

In diesem Teil unserer Geschichte ist Mila zu Besuch bei Thea.

Die Sonne scheint und Thea grast, wie jeden Tag, gemütlich auf ihrer Weide. Sie lässt es sich gut gehen und schmecken. Alles ist wie immer. Bis auf die Stimme, diese piepsige Stimme, die ganz plötzlich an ihr Ohr dringt. „Wow, du kannst aber lange auf einem Büschel Wiesengras kauen“, sagt die Stimme. Thea dreht den Kopf nach links, dann nach rechts. Sie sieht niemanden. Sie macht eine ganze Drehung. Nichts.

„Ich bin hier unten“, piepst es. Tatsache. Thea lacht, als sie das kleine graue Mäuschen im grünen Gras erblickt: „Huiii, du bist aber klein.“ „Das ist nun mal bei uns Mäusen so. Übrigens: Ich bin Mila und wohne hier in einem hübschen kleinen Mauseloch. Und du?“

Thea überlegt. „Weißt du, was ein Bauernhof ist?“, fragt sie dann und erzählt von den anderen Tieren, den Schafen, Schweinen und Gänsen, den beiden Ziegen und der Hühnerschar mit ihrem lauten und schon etwas in die Jahre gekommenen Hahn. Sie erzählt vom Stall und von der herrlichen Weide mit dem leckeren Gras und den vielen Kräutern, auf der sie so oft war. Und während sie erzählt, freut sie sich – über all das. Thea weiß: Andere Kühe haben es nicht so gut. Manche müssen den ganzen Tag eng an eng in einem Stall stehen.

„Möchtest du mich mal besuchen? Dann zeige ich dir alles!“, fragt die glückliche Kuh die kleine Maus. Mila war begeistert. Als sie am nächsten Morgen zum Bauernhof kommt, sieht und hört sie alle: die Hühner, die laut gackerten, wollig-weiße blökende Schafe, rosafarbene Schweine, die im Matsch liegen und vor sich hin quieken. Und dann erblickt Mila die zufriedene Thea auf der Weide nebenan. „Halllooooooo“, piepst sie, so laut sie konnte. Aber sie muss noch ein Stück näher ran und ein paar Mal aus Leibeskräften piepsen, bis Thea den Kopf in ihre Richtung dreht.

„Schön, dass du da bist!“, brummt sie erfreut und ließ Mila auf ihr großes Horn krabbeln. Von dort hat sie den besten Überblick. Zuerst spazieren sie über die Weide und Thea zeigt Mila, welche Wiesenkräuter besonders lecker waren. „Das gibt guuuute Milch!“, muht sie. „Milch? Du meinst das weiße Getränk aus der Flasche, das man im Laden kaufen kann?“, fragt die Maus und setzt etwas altklug dazu: „Aber die wird nicht aus Kräutern gemacht. Die kommt aus der Fabrik.“

Thea lacht: „Ich zeig dir, woher die Milch wirklich kommt. Krabble mal zu meinem Bauch.“ Dort angekommen sieht Mila ein großes, rosafarbenes Etwas mit vier Strohhalmen daran. „Oh“, ruft die kleine Maus. „Was ist das?“ Thea hebt stolz den Kopf: „Das ist mein Euter und die Strohhalme sind meine Zitzen. Dort heraus kommt die Milch, die man im Laden kaufen kann.“ Die Kuh erzählt von ihrem letzten Kälbchen und dass zuerst das Kleine trinken darf. Später dann gibt sie die Milch für die Menschen ab – Kinder wie Erwachsene. „Ich werde zweimal am Tag gemolken. Früher hat der Bauer das mit seinen Händen selbst gemacht, aber heute gibt es spezielle Maschinen dafür.“, erklärt das große Tier dem kleinen. Mila staunt. „Tut das weh?“, fragt sie vorsichtig. „Nein, überhaupt nicht. Ich zeig dir mal was.“ Thea nimmt die Maus wieder hoch und geht mit ihr Richtung Stall.

Und als könnte er die Tiersprache verstehen und hätte es gehört, kommt ein Mann, stülpt vier Kolben, die wie Becher aussehen, über den Euter von Thea und pumpt. Die Milch läuft in einen großen Bottich. Mila staunt über die Menge. „Da hat der Bauer aber viel Milch!“, sagt sie. „Naja, aus Milch kann man auch Käse und Butter machen.“, sagt Thea. „Ohhhh!“ Bei dem Wort Käse lief Mila das Wasser im Mund zusammen. „Ich lieeeebbbeee Käse“, piepst sie. Und nach einer kleinen Weile: „Aber wie geht das? Wie wird aus Milch Käse?“ Thea gähnt laut „Heute bin ich zu müde. „Das erkläre ich dir das nächste Mal.“

ZAUBERHAFT VORGELESEN: THEA & MILA ALS HÖRSPIEL

Episode 01

Alle Episoden in Folge:

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Die Familie kommt zusammen oder Freunde sind zu Besuch. Neue Geschichten werden ausgetauscht, Kinder flitzen umher und die Sonne füllt die Luft mit Wärme – genauso wie die Gemeinschaft und den farbenfrohen Tisch voller Sommer!

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