Folge 12: Thea & Mila feiern Weihnachten

Endlich. Das Warten hat ein Ende. Heute ist Weihnachten. Es wird gerade dunkel und leise rieselt der Schnee. Es ist jetzt richtig kalt. So kalt, dass man draußen den eigenen Atem sieht und sich dick einmummeln muss, um nicht zu frieren. Plötzlich, wie auf Knopfdruck, springen in den Fenstern des Bauernhofes die Lichter der Schwibbögen an. Und auch die massive Linde im Hof wurde herausgeputzt: der Bauer hat um den Stamm eine Lichterkette gewickelt und in den Zweigen hängen große leuchtende Herrnhuter Sterne. Wie das funkelt!

Jetzt streift eine kleine Windböe durch die kahle schneebedeckte Baumkrone. Kaum merklich beginnen die Zweige zu schwingen und verlieren dabei etwas von ihrer schweren Schneelast. Der Schnee plumpst auf einen kleinen Mann mit schwarzen Zylinder auf dem Kopf. Ein Schneemann! Er blickt mit seinen schwarzen Kohle-Knopfaugen zu dem großen Stall-Tor hinüber. Stillschweigend beobachtet er, wie eine kleine schwarze Maus und ein Eichhörnchen etwas über den Schnee in die kleine Lucke am Stall zerren und schließlich darin verschwinden.

Die Weihnachtsgäste

Sind eure Ohren gespitzt? Denn dann könnt ihr die Wiedersehensfreude, die jetzt aus dem Stall, schallt hören. Mila piepst ganz aufgeregt, als sie die schwarze Gurkenretter-Maus Gustav erspäht: „Gustav, da bist du ja endlich! Ich freue mich so, dass du Weihnachten mit uns feierst.“ Gustav schüttelt den Schnee von seinem Schal. Dann umarmt er Mila. „Vielen Dank für deine Einladung, meine liebe Mila. Ich habe noch eine alte Freundin mitgebracht. Darf ich vorstellen: Flitzi von Nussbaum.“ Dabei deutet er auf das Eichhörnchen mit dem schicken dunkelgrünen Hut. Mila strahlt über beide Ohren: „Gustavs Freunde sind auch unsere Freunde. Herzlich Willkommen Flitzi.“

Gemeinsam widmen sie sich nun dem schweren Gepäck von Gustav und Flitzi. Es ist ein großes Stück Baum-Rinde an dem ein Strick zum Ziehen befestigt ist. Ein perfekter Schlitten. Mila staunt nicht schlecht, als sie gemeinsam die vielen Haselnüsse, Beeren und das Getreide abladen. Sogar …. Mila kann es kaum glauben … ein Stück Käse ist dabei. So viele Köstlichkeiten! Das wird ein richtiges Festmahl. Aus Mila sprudelt es heraus: „Das alles habt ihr über das große Feld gezogen?“ Gustav winkt ab: „Mach dir keine Sorgen. Die meiste Zeit ging es bergab, so dass wir rutschen konnten. Und den kurzen Weg über den Hof hat die kräftige Flitzi gezogen und ich habe von hinten geschoben. Ein tolles kleines Abenteuer.“

Milas Weihnachtswunderland

Mila führt die Beiden nun in ihr selbst gebasteltes Weihnachtsparadies. Hier hat sie die letzten Tage und Wochen gewerkelt. Vorfreude schönste Freude. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie niedlich alles aussieht. Denn immerhin ist Mila eine Maus. Und deshalb sind ihre gebastelten Falzsterne auch mausig klein. Außerdem hat sie noch Muscheln bemalt, Strohsterne geflochten, Hagebutten aufgestellt und Haselnuss-Schalen weiß angemalt, um daraus Schneemänner zu bauen. Auf dem Kopf tragen die Schneemänner die Kappen von Eicheln. Den großen Kieferzapfen hat sie mit Hilfe von Thea in einen Kronkorken gedrückt, so dass der Zapfen aufrecht stehen kann – wie ein echter Weihnachtsbaum. Geschmückt wird Milas Baum von getrockneten Orangenscheiben und kleinen roten Knöpfen. Die Wolle im Baum sieht aus wie Schnee. Auf der Baumspitze schillert sogar ein Stern. Es ist Stern-Anis, den das Mäuschen mit alter Aluminiumfolie umwickelt hat. Und überall liegen herrlich schillernde Steinchen, die das sanfte Stall-Licht reflektieren. Beim Anblick des Weihnachtsbaum-Zapfens ruft Gustav entzückt: „O Tannenbaum! Wie wunderschön!“

Und Thea? Was macht eigentlich unsere schwarz-weiß-gescheckte Milchkuh Thea? Sie liebt den kleinen weihnachtlichen Trubel, den ihre Freundin Mila in den letzten Wochen veranstaltet hat. Jetzt kaut sie genüsslich frisches Heu und beobachtet, wie sich Mila über ihre Gäste und ihr kleines Weihnachtswunderland freut. „Lasst uns froh und munter sein,“ denkt sich Thea, „mehr brauche ich nicht um glücklich zu sein.“

Der Schatten am Stallfenster

Draußen rumpelt es. Ein Schatten huscht am Stallfenster entlang. Der Schnee knirscht unter den schweren Schritten. Die Tiere halten den Atem an. Wer kann das sein? Mila, Gustav, Flitzi und Thea blicken mit großen Augen auf das sich langsam öffnende Stall-Tor. Es ist … der Bauer. Zielgerichtet stapft er zu Thea und krault sie hinter dem Ohr. Und wie alle Jahre wieder murmelt er dabei leise in seinen Bart: „Na meine Schöne. Hier hast du eine Futterrübe und ein bisschen Hafer. Ich wünsche dir frohe Weihnachten.“

Die Tiere glotzen immer noch ungläubig und mit offenem Mund dem Bauer hinterher, als der schon wieder den Stall verlässt. Flitzi kann sich als erstes wieder regen. Beim Anblick ihrer neuen Freunde muss sie laut lachen und prustet: „Haha ihr solltet euch mal sehen. Ihr seht ja aus, als hättet ihr den Weihnachtsmann gesehen.“ 

Jetzt müssen alle lachen und Mila ruft einladend: „Ihr Kinderlein kommet, wir wollen es uns gemütlich machen und gemeinsam feiern.“

—-

Heinrichsthaler wünscht frohe Weihnachten.

In dieser Weihnachtsgeschichte verstecken sich ein paar Weihnachtslieder. Habt ihr sie alle gefunden?

Zauberhaft vorgelesen: Thea & Mila als Hörspiel

Episode 04

Alle Episoden in Folge:

Käsige Unterhaltung

Entdecken Sie die Heinrichsthaler Käsewelt

Origami-Weihnachtsmann

Kinderleichte kleine Wichtel oder große Weihnachtsmänner gebastelt, ein wenig drehen und falzen und schon steht er da – dein Origami-Weihnachtsmann!

weiterlesen