Folge 6: Das Fest der (Käse)Liebe

Der Schnee rieselt seicht. Aus dem Stall beobachtet die Kuh Thea, wie sich die herbstliche Weide in ein weiß-schimmerndes Winterland verwandelt.

Thea genießt die Adventszeit. Das dichte Winterfell wächst über ihren kugelrunden Bauch. Jeden Morgen füllt der Bauer ihren Futtertrog, sodass die Kuh reichlich schlemmen kann. Doch ein Gedanke schwirrt vor jedem Mahl in ihrem Kopf herum: „Wie geht es meiner Freundin Mila bloß? Hat sie ihr Käse-Paradies gefunden?“

Das Käse-Paradies hat Mäuschen Mila (noch) nicht gefunden. Nur ein verlassenes Mäuseloch in der Küche der Familie, in deren Picknickkorb sie sich vor einer Weile verkrochen hatte. So hat sie sich ihre kleine Abenteuerreise nicht vorgestellt: „Der Korb sollte mich in den Supermarkt zum Käse-Regal bringen. Stattdessen sitze ich nun hier in einem kalten, dunklen Mäuseloch.“ Mila ist allein. Doch an Aufgeben denkt sie nicht. Viel zu groß ist ihr Verlangen nach Käse und viel zu nah ist sie dem verlockenden Ziel: der großen Käseplatte, die jeden Abend von dem kleinen Mädchen auf den Essenstisch gehoben wird. Ab und an fällt ein Stück goldig-schimmernder Käse auf den Boden, wo ihn Mila heimlich in der Nacht vernaschen kann. Meistens muss sie sich jedoch mit ein paar Brotkrümeln zufriedengeben. Die Tür des Kühlschranks, hinter der sich die käsigen Leckereien verbergen, lässt sich für das kleine Mäuschen jedenfalls nicht öffnen. Das hat Mila nämlich schon oft versucht – vergeblich. Bis zu der Nacht, in der die Kühlschrank-Tür einen Spalt offensteht. Mila wittert ihre Chance und springt mit einem riesigen Satz durch die offene Tür. Sofort erspäht sie den Teller voll Käse und schnappt sich eine durchlöcherte Scheibe. Als sich Schritte nähern, eilt sie mit ihrer Beute davon. Das Mädchen betritt die Küche und nimmt im Augenwinkel wahr wie eine Käsescheibe durch ein Loch am Boden verschwindet. Verwundert reibt sie ihre Augen, trinkt einen großen Schluck aus der Milchpackung und schließt den Kühlschrank.

Am nächsten Morgen ist die Familie schon früh wach. Mila wird von Stimmen geweckt. „Mama, können Käsescheiben eigentlich laufen?“ „Nein, mein Schatz.“ erwidert die Mutter lächelnd auf die Frage ihrer Tochter. „Du hast wohl geträumt.“ Doch das kleine Mädchen blickt auf das Mauseloch am Boden und ist sich ganz sicher: das war kein Traum.

Der Tag fühlt sich für Mila wie eine Ewigkeit an. Im ganzen Haus ist Trubel. Die Mutter kocht und redet ständig vom „Weihnachtsfest“. Das kleine Mäuschen fühlt sich einsam; sie kann ihr Loch nicht verlassen und ihr Bauch knurrt. „Was ist dieses Weihnachtsfest? Ob das Theas Bauer auch feiert?“ In Gedanken an ihre Kuh-Freundin schläft Mila ein. Ein paar Stunden vergehen – es ist später Abend – und wieder wird Mila von einer Stimme geweckt, die nun leise direkt vor ihrem Loch flüstert: „Hier für dich kleines Mäuschen und frohe Weihnachten.“ Als Mila herausblickt, kann sie ihren Augen kaum trauen. Dort steht ein riesiges Stück – KÄSE! Das Wasser läuft in ihrem kleinen Mäuse-Mund zusammen und piepsend tanzt sie im Kreis: „Ich wünschte jeden Tag wäre Weihnachtsfest!“

Mila hat ihr Käse-Paradies endlich gefunden. Das aufmerksame Mädchen brachte es zu ihr. Nun denkt ihr sicher, sie hat sich wunschlos glücklich mit dem Käse in ihr Löchlein verzogen. Doch viel lieber trägt sie das riesige Stück durch den Schnee, den weiten Weg zu ihrer Freundin Thea. Als sie erschöpft vor dem großen Holztor an Theas Stall ankommt, nimmt sie einen kleinen, stärkenden Bissen. Dann ruft sie aus voller Kehle: „Wenn mir eins fehlt zu meinem Käse-Glück, dann bist du es, meine Thea!“ Und schnurstracks schlüpft Mila durch einen Spalt im Holztor hinein in den Stall.

Thea traut ihren Kulleraugen kaum als sie ihre liebe Freundin Mila sieht. Die Kuh muss schmunzeln, als sie das große Stück Käse erblickt mit dem Mila auf sie zuflitzt. „Meine liebe Mila, ich bin so froh, dass du endlich deinen Käse gefunden hast und nun wieder bei mir sein kannst. Du musst mir alles über dein Abenteuer erzählen“, muht Thea. Lange sitzen die beiden im Stroh und erzählen ihre Geschichten. Nebenbei schmatzt die Kuh genüsslich ihr Heu und Mila knabbert an ihrem Käse. Alles ist perfekt.

Und obwohl der Käse so unendlich gut schmeckt und das Heu schön knackig ist, ist doch das schönste Weihnachtsgeschenk, dass die beiden Freunde wieder vereint sind.

Zauberhaft vorgelesen: Thea & Mila als Hörspiel

Episode 04

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