Honigernte – starke Zusammenarbeit zwischen Tier und Mensch

Ein Update zu den Heinrichsthaler Bienen

Wenn sich Mitte Juli die Lindenblüte dem Ende neigt, ist die Sommertracht vorbei. Ab jetzt tragen die Bienen weniger Nektar in den Stock ein als das Volk benötigt und es beginnt von seinen gesammelten Vorräten zu zehren. Es ist Zeit für die letzte Honigernte.

Ein Absperrgitter verhindert, dass die Weisel vom Brutraum in den Honigraum kommt. Zwei Tage vor der Ernte wird über dem Gitter eine Bienenflucht, ein Zwischenbrett mit weißen runden Plasteelementen, gesetzt, welche als Einbahnstraße dient. Durch diese verlassen nun die Bienen, die vom Duft der Königin gelockt werden, die Honigräume in Richtung des Brutraums. Am Morgen der Honigernte können die unbewohnten Honigräume dann abgenommen werden. Einzelne Bienen, die den Weg zum Brutraum noch nicht fanden, werden seicht abgefegt.

Bienen entziehen dem Nektar Wasser und setzen Enzyme hinzu, um diesen haltbar zu machen. Das Endprodukt ist Honig. Zur Konservierung verdeckeln die fleißigen Tiere jede einzelne mit Honig gefüllte Zelle der Wabe mit Bienenwachs. Diese Deckel müssen bei der Honigernte händisch mit Hilfe einer Entdecklungsgabel (siehe Bild) wieder abgezogen werden. Durch Zentrifugalkraft kann der Honig in der Honigschleuder austreten. Der Honig fließt durch ein Doppelsieb in Eimer, in welchen dieser reift. Nach einer gewissen Zeit beginnt der Honig darin zu kristallisieren. Damit das Produkt streichfähig bleibt und durch die Kristallisierung nicht härtet, muss der Honig regelmäßig gerührt werden. Die „Creme“ kann anschließend abgefüllt werden. Sie ist nun verzehrfertig und kann auf den Frühstückstischen landen.

Die Bienen gehen natürlich auch nicht leer aus: sie bekommen die ausgeschleuderten Honigräume für einen Tag „aufgesetzt“. Die Tiere schlecken die letzten Reste aus den Waben aus und lagern diese in ihrem Brutraum. Danach werden die Honigräume wieder abgenommen und die Bienen erhalten eine Futtergabe von ca. 4kg Zuckersirup. Schließlich müssen ihre Wintervorräte, die von uns entnommen wurden, wieder aufgefüllt werden. Außerdem benötigt das Bienenvolk für die anschließende Behandlung einen Nahrungsvorrat. Über einen Nassenheider-Verdunster wird Ameisensäure über ca. 15 Tage hinweg verdunstet. Damit der Dampf nicht entweichen kann, sollte das Volk nicht geöffnet werden. Das Prozedere dient der Abwehr von Varroamilben, ein an Honigbienen lebender Parasit. Anschließend werden die Völker weiter eingefüttert, sodass jedes Volk einen Vorrat von ca. 15-18 kg hat.

Bienenleere Honigräume am Tag der Ernte. Stapel an Honigräumen. Vergleich verdeckelte und „entdeckelte“ Wabe.

Die Honigschleuder im Einsatz.

Behandlung mit dem Nassenheider Verdunster: Ameisensäure tropft über einen Docht auf das Vliestuch, verdunstet und tötet Varroamilben.

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